Die  Lautbildschrift  -  gleichzeitig  Lautschrift  und  Bilderschrift

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Was ist eine Lautbildschrift ?

Eine Lautbildschrift ist eine Bilderschrift, die gleichzeitig eine echte Lautschrift ist.
Denn ihre  Bildsymbole  sind aus speziellen  Buchstaben  zusammengesetzt.   Beispiel:



Dieses Bildsymbol bedeutet 'Gesicht' - und zugleich die Lautfolge  ela
Denn das Gesicht ist aus speziell entworfenen Buchstaben zusammengesetzt. Liest man diese von unten nach oben, ergibt sich das Wort  ela :





(Senkrechtes Schreiben ist zum Darstellen von Gesichtern, Menschen, Pflanzen, Häusern etc. viel besser als waagrechtes Schreiben)
Beim Lesen der Bildsymbole (Ideogramme) ergibt sich natürlich kein Deutsch, sondern eine künstliche Sprache (Kunstsprache, Plansprache), die als internationale Hilfssprache dienen könnte, eine Art Esperanto mit zugehöriger sprechbarer Bilderschrift.




Eine Einfach-Lautbildschrift

Wir zeigen hier eine einfache, aber recht leistungsfähige Lautbildschrift. Sie hat nur diese 12 Buchstaben (3 davon enthält obiges Bildsymbol für 'Gesicht'):







    h = Kürzel für den Laut 'sch'
Man kann sich dieses Mini-Alphabet auf 5 Arten merken: Einfach auswendig lernen. Oder die Systematik dieses Alphabets lernen (s.u.). Oder einige Wörter lernen (Ideogramm + Aussprache): Wenn man z.B. die 5 Wörter für 'Gesicht', 'zwei', 'Kreis', 'Quadrat' und 'Raute' kennt (s.u.), kennt man bereits das ganze Lautbild-ABC.   Oder die Buchstaben ausdrucken (samt lateinischer Umschrift), ausschneiden und damit Bildworte legen.   Oder am Bildschirm Lautbild-Worte eintippen


 

Wortbeispiele






Obige Worte sind leicht sprechbar. Denn alle Silben bestehen nur aus Konsonant + Vokal, z.B. 'me' oder 'la'. (Am Wortanfang kommen auch die Silben 'e', 'a' ,'o' vor). Was aber tut man, wenn ein Bildsymbol aus einer unsprechbaren Buchstabenfolge besteht, z.B. 'fp' ?

Um das Problem konsequent zu lösen, und um eine sehr klare, klangschöne Aussprache zu erzielen, fügt man beim Sprechen eines Wortes so oft den Vokal i bzw. den Konsonanten j ein, bis das Wort die Silbenstruktur 'Konsonant + Vokal' hat. (Nur Silben 'e', 'a', 'o' am Wortanfang bleiben unverändert - sie sind gut sprechbar). Dieses i / j wird nicht geschrieben, es gibt keine Zeichen dafür. Die Buchstabenfolge 'fp' wird also als 'fipi' gesprochen, die Buchstabenfolge 'taa' als 'taja'. Beispiele:
























Weitere Wortbeispiele im druckbaren Lexikon und im interaktiven Lexikon




Schriftgrösse

Aus didaktischen Gründen haben wir die Lautbildschrift bisher ziemlich groß dargestellt. Doch deren einfach geformte Zeichen lassen sich gut verkleinern, mehr noch als die Lateinschrift. Sie wirken dann charmanter und nicht so klobig, auch realistischer: man hat kaum noch den Eindruck, daß Details fehlen. (Auch graue statt tiefschwarze Schrift läßt Bildworte impressionistischer erscheinen, auch ein größerer Buchstabenabstand).   Worte in kleiner Schrift:







Mit Laser oder Lettern gedruckt, sind die Bilder schärfer als auf dem Bildschirm. (Bei Tintenstrahldruckern werden die Linien zu breit und deshalb die Zeichenabstände zu klein - kleine Zeichen verschwimmen). Hier noch einige Bildsätze, im Artikel "Grammatik" sind sie erklärt:







Verwendungszweck

Der eigentliche Verwendungszweck der Lautbildschrift ist der: Sie ist eine künstliche Sprache(Plansprache), mit der man alles ausdrücken kann - optisch und lautlich.


Denn Bildwörter ergeben nacheinander geschrieben Szenen, und diese sind als Sätze sprechbar. Das Beispiel links lautet  ani amimipi ela  und bedeutet "Beine, (darüber) Umhang, (darüber) Gesicht" : "Da steht ein Mensch im Umhang, sein Gesicht ist sichtbar".



Eine solche künstliche Sprache hat viele Vorteile: Viel Spaß, schnelle optische Erfaßbarkeit, schnelles Schreiben der einfachen Buchstaben, sehr klare Phonetik (gut auch für automatische Spracherkennung).


In der Antike diente die Lautbildschrift zum Eincodieren von Bildern in Texte. Wie das geschah (meist durch die Anfangsbuchstaben der Wörter eines Satzes), liest man im Artikel Eincodierte Bilder und im Artikel über den lateinischen Schriftsteller Plinius. Tatsächlich haben uns antike Schriftsteller so eine Reihe von Mini-Bildchen, fast nur Gesichter, überliefert. Diese eincodierten Bildchen dienten der Unterhaltung, der gegenseitigen Erkennung von Eingeweihten (die Lautbildschrift wurde in Mysterienbünden geheimgehalten) und dem Verstecken von Informationen in Texten.





Verschiedene Versionen

Die hier vorgestellte Einfachst-Version enthält die 12 nützlichsten Zeichen und hat eine sehr logische Zuordnung der Laute zu den Zeichen. Sie ist bereits sehr leistungsfähig.
Für eine vollwertige Sprache muß der Zeichensatz aber erweitert werden: 25 Buchstaben scheinen das Minimum zu sein, um alle möglichen Dinge und Begriffe darstellen zu können.

In der Antike gab es verschiedene Versionen der Lautbildschrift. Oft wurde nur die Zuordnung Laute - Zeichen geändert, z.B. die Zischlaute mit den Summlauten vertauscht. Auf diese Art versuchten sich Mysterienbünde gegeneinander abzuschotten, bzw. die Oberschicht größerer Bünde vom Fußvolk.




Die Systematik der Buchstaben





Im Bild links haben wir die 12 Buchstaben so angeordnet, daß man sofort erkennt: es gibt schmale, mittelbreite und breite Zeichen



Unten nochmal die 12 Buchstaben, jetzt in einer 4 * 3 Matrix angeordnet. Man sieht: Ähnliche Laute werden durch ähnliche Zeichen dargestellt. Zeichen für Vokale sind flach, Zeichen für Konsonanten sind hoch. Zu jedem (in Schreibrichtung nach oben) breiter werdenden Zeichen gibt es ein entsprechendes enger werdendes. Durch senkrechte Spiegelung wird aus einem das andere.






              - Alle Zeichen für  Vokale  ( e a o )  sind  waagrechte Striche
                       Wie bei einer Saite gilt:    je länger, desto tiefer der Ton

              - Alle Zeichen für  Summkonsonanten  ( l n m )  sind  senkrechte Striche
                       Was ist ein Summlaut?  Faßt man sich an den Kehlkopf  oder steckt einen
                       Finger ins Ohr, und spricht einen Summlaut, so bemerkt man ein Vibrieren.
                       Auch Vokale summen.  Es gilt also:

                       Summenden Lauten  entsprechen  gerade, achsenparallele Striche
                       Nicht summenden Lauten  entsprechen schräge oder gebogenene Striche:


             - Alle Zeichen für  Zischlaute  ( s h f )  verbreitern  sich nach oben
                      Sie symbolisieren ausströmende, sich verbreiternde Luft

             - Alle Zeichen für  Stoplaute  ( t k p )  verengen  sich nach oben
                      Was ist ein Stoplaut? Ein Nicht-Dauerlaut. Spricht man z.B. langsam das Wort "apa",
                      so verstummt beim  p der Ton völlig.  Dann wird Luft explosionsartig ausgestoßen

Eine Gedächtnisstütze: Entfernt man an den lateinischen Kleinbuchstaben l,n,m die Bögen (bei m auch den Mittelstrich), so erhält man die entsprechenden Lautbildschrift-Buchstaben. Oder man entfernt an den lateinischen Großbuchstaben L,N,M alle nicht senkrechten Striche. Auch K und P ähneln den entsprechenden Lautbild-Buchstaben, wenn man diesmal die senkrechten Striche entfernt und den Rest um 90 Grad dreht.



Weitere Themen

Interaktive Programme:
Lautbild-Worte eintippen
Lautbild-Sätze eintippen
Lautbild-Buchstaben drucken, ausschneiden, damit Worte legen

Lexikon (interaktiv)            1052 Worte
Lexikon (druckbar)              220 Worte
Lexikon groß (druckbar)    1590 Worte,   unten bei downloads



Lautbildschrift:  Häufige Fragen
Vorteile  der Lautbildschrift



Grammatik:
Grammatik:   der Bildsatz
Grammatik:   2 Dinge übereinander
Grammatik:   Richtung und Perspektive
Lautbildschrift:   3-dimensionale Modelle
Grammatik:   Mehrseiten-Ansichten
Grammatik:   Bildschachtelung
Lautbildschrift und Molekül-Grammatik
Formale Grammatik  der Lautbildschrift      (für Spezialisten)



Lautbildschrift-Versionen:
Erweiterungen der Lautbildschrift   Teil 1
Erweiterungen der Lautbildschrift   Teil 2
Eine Lautbildschrift mit 16 Buchstaben
Eine Lautbildschrift mit 20 Buchstaben
Eine Lautbildschrift mit 20 Buchstaben  (andere Version)
Damit gebildete Wörter (Ideogramme) aus den Sachgebieten:
    Astronomie
    Mathematik
    Gebäude
    abbildende Kunst
    Religion
Eine Lautbild-Silbenschrift mit 28 Zeichen
Eine Lautbild-Silbenschrift mit 80 Zeichen
Die antike Standard-Lautbildschrift
Die ersten veröffentlichten Lautbildschrift-Versionen



Typisierung:
Arten  von Lautbildschriften
Punkteschriften
Stabschriften
Schachtelung  von Zeichen
Zeichenbildung bei Lautbildschriften
Das Zeichenfeld der Lautbildschrift
Symbolzahlen der Lautbildschrift




Geschichte:
Geschichte  der Lautbildschrift
Zitate antiker Autoren zur Lautbildschrift
Zitate antiker Autoren zum Eincodieren von Bildern
In  Texte  eincodierte  Bilder
Bei Plinius eincodierte Bilder
Bei Plinius eincodierte Bilder, Teil 2
Eincodiertes Selbstportrait von Plinius
Lateinworte in Lautbildschrift
Lateinschrift als Behelfs-Lautbildschrift
Griechische Schrift als Behelfs-Lautbildschrift
 Bei Platon eincodierte Punktebilder


Sprachwissenschaft allgemein: (Linguistik)
Entwurfsprinzipien für künstliche Sprachen
Ein klares, schönes Lautsystem für künstliche Sprachen
Wortbildung
Entwurfsprinzipien für eine Grammatik
Molekül-Grammatik
Alphabetisches Sortieren
Wertrichtiges alphabetisches Sortieren von Zahlen
Ein Finger-Buchstabiersystem      interessant
Sprache und Psyche
Schrift und Intuition
Bewertung einiger Schriften nach intuitiver Richtigkeit



Downloads:

Damit Sie eigene Texte in Lautbildschrift erstellen können, stehen hier Dokumentvorlagen mit eingebundenem Zeichensatz und isolierte Zeichensätze zum Download bereit. Letztere müssen Sie nach dem Herunterladen noch installieren (Windows: - Systemsteuerung - Schriftarten - Datei - neue Schriftart hinzufügen)
lautbildschrift-16-buchstaben.ttf  (4 KB)
Obige Lautbildschrift, auf 16 Buchstaben erweitert wie  hier beschrieben
True Type Font für alle Textprogramme

laut16bu.fon  (2 KB)
Obige Lautbildschrift mit 16 Buchstaben,  Bitmap-Zeichensatz
Für Textprogramme NOTEPAD, WORDPAD, nicht WORD



lautbild12-antik.ttf  (7 KB)
Antike Lautbildschrift mit 12 Buchstaben wie hier beschrieben
Enthält für alle Buchstaben (klein und groß) den jeweils lautähnlichsten Lautbildschrift-Buchstaben.
Einfach lateinischen Text in dieser Schriftart anzeigen lassen und die eincodierten Bilder ansehen!
True Type Font für alle Textprogramme         neu

lantik12.fon  (4 KB)
Antike Lautbildschrift, wie lautbild12-antik.ttf,  aber Bitmap-Zeichensatz
Für Textprogramme  NOTEPAD,  WORDPAD,  nicht WORD



lautbildschrift-dokumentvorlage.doc
Dokumentvorlage und Gebrauchsanweisung für Lautbildschrift-Texte  (27 KB, WORD-Format)

lautbildschrift-lexikonvorlage.doc    (35 KB, WORD-Format)

lautbildschrift-lexikon.doc    (102 Seiten, ca.1590 Worte, 1372 KB, WORD-Format)





Autor und Erfinder: Leonhard Heinzmann              Homepage              Stand  24. 1. 2017

Diese Seite ist auch erreichbar über     www.lautbildschrift.de

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