Eine Lautbildschrift mit 20 Buchstaben
Stand: 7.6.02
Sie enthält die 12 Zeichen der Einfachst-Lautbildschrift,
die 4 weiteren Zeichen der 16-Zeichen Lautbildschrift
sowie 4 weitere Zeichen:
z - Schrägstrich rechts steigend ( = linke Hälfte von k)
h - Schrägstrich rechts fallend ( = linke Hälfte von )
ŋ - Kringel
au - Dreifachstrich waagrecht
Aussprache: z wie ts (gut gesprochen nur 1 Laut), h mit deutlichem Hauch
(nähert sich deutsch ch in ich), ŋ wie ng in deutsch singen. (Weil ŋ am Wortanfang
schwer sprechbar ist, könnte man stattdessen ein weiches g sprechen).
Alle Zeichen der 2. Spalte (u,v,h,z) sind linksbündig, sie sind die
linken Hälften der Zeichen der 4. Spalte (a,m,,k). Der Kringel l
ist so breit wie die Buchstaben e,n,s,t. Der Dreifachstrich au ist das
einzige Zeichen mit Überbreite. An einem Satzbeispiel wird das klar:
Über einem Turm mit überstehendem Dach (orimauke) ein stilisierter
fliegender Vogel (hikiizi). Rechts davon (in der 2. Bildspalte)
ein Zwischenraum (e). Rechts davon (in der 3. Bildspalte) ein Kind (noŋy).
Obige 20-Buchstaben-Schrift enthält bereits 2 Zeichen für Diphtonge:
au und z (= ts). Sie sind etwas anderes als die Zeichenfolgen a-u und t-s.
Auch akustisch besteht keine Verwechslungsgefahr:
Denn die Zeichenfolge a-u wird als -aju- gesprochen (eingeschobener
Füllkonsonant j), die Zeichenfolge t-s als -tis- (eingeschobener
Füllvokal i).
Die Zeichenfolge au-au wird aujau gesprochen, a-au als ajau, au-o
als aujo. Lediglich die 3 Zeichenfolgen au-y, au-e, au-a kann
man ohne Füllkonsonant einfach als auy, aue, aua sprechen.
Bewertung:   Die 12-Buchstaben Lautbildschrift enthält die
12 wichtigsten Zeichen, das zeigt die Erfahrung beim Konstruieren
von Bildworten (Ideogrammen). Ihre Erweiterungen um 4 bzw. 8 Zeichen,
die 16- bzw. 20-Buchstaben Lautbildschrift, enthalten möglicherweise
die 16 bzw. 20 wichtigsten Zeichen, doch ist das nicht ganz sicher.
Die Brauchbarkeit eines Zeichens hängt auch vom Sachgebiet ab, bzw.
wieviele Worte aus welchem Sachgebiet, z.B. Geometrie, Pflanzen,
Tiere, Technik, Chemie ... benötigt werden. Recht brauchbar in einer
Buchstabenschrift ist auch ein Punkt, doch ist er bei Schrift
in üblicher Größe kaum zu erkennen, zwingt zum genauen Hinschauen:
Hier sprechen also schreib-lese-technische Gründe gegen eine
häufige Verwendung. Man kann den Punkt aber dicker machen als eine
Strichdicke und mit Zwischenraum versehen wie den Doppelpunkt,
dann ist er viel besser lesbar. Weitere mögliche Zeichen finden
sich bei den Beschreibungen einzelner Silbenschriften.
Immer ist ein möglichst logischer Aufbau der Zeichentabelle anzustreben:
Der 12-er Zeichensatz enthält z.B. 4 Lautgruppen zu je 3 Zeichen,
die sich als 4 x 3 Matrix darstellen lassen. Der 16-er und der hier
gezeigte 20-er Zeichensatz sind nicht so regelmäßig aufgebaut.
Doch ist es besser, brauchbare, aber nicht ganz systematische
Zeichen zu haben als umgekehrt.
Mit etwa 20 Zeichen scheint das Ende einer reinen Buchstabenschrift
erreicht zu sein: Will man mehr Zeichen, müßte man die Lautbasis
erweitern um Laute, die anderen sehr ähnlich sind (z.B. b,d,g
ähneln p,t,k) oder solche, die bei rascher Folge schwer zu
sprechen sind (schon die Laute s, , f, z (= ts) sind bei
ungünstiger Reihenfolge schwer sprechbar), oder beides
(z.B. der deutsche Laut ch).
Will man mehr als etwa 20 Zeichen, so sollte man nicht die Lautbasis
ungünstig erweitern, sondern eine Diphtong- oder Silbenschrift
wählen.
Die Benutzung der hier beschriebenen Dinge ist frei