Geschichte der Lautbildschrift
Geschichte (antik)
In der Antike wurde die Lautbildschrift in mystischen Zirkeln geheimgehalten (wie bereits im Hauptartikel erwähnt). Heutzutage beweisen drei Dinge, daß sie damals bekannt war:
- Zitate antiker Autoren zur Lautbildschrift - Eincodierte Bilder in antiken Texten: - Worte antiker Sprachen
Schreibt man einen Text, oder nur dessen Anfangsbuchstaben, mit den Lautbild- Buchstaben, so ergeben sich Bilder, die den Text illustrieren. Beispiel: Das ist die Karikatur eines Kriegers, eincodiert in einen Text von Plinius |
Eincodierte Bilder findet man Homer's Büchern Ilias und Odyssee (ca. 800 v.d.Z.)
Auch der altgriechische Philosoph Plato kannte die Lautbildschrift, was sich durch
eincodierte Bilder in seinen Texten und durch Zitate
aus seinem Buch "Kratylos oder über die Richtigkeit der Wörter" zweifelsfrei nachweisen läßt.
Später codierten lateinische Schriftsteller, z.B. Plinius der Ältere (Plinius secundus
maior, 23 - 79 v.d.Z.) mit der Lautbildschrift Bilder in ihre Texte
ein und gaben verbale Hinweise darüber.
Wenn solche eincodierten Bilder in antiken Schriften auftreten, sind sie immer zahlreich,
oft gut entworfen und aus vielen Zeichen bestehend, und sie passen zum Text. Deshalb
besteht kein Zweifel, daß sie bewußt eincodiert sind und kein Zufallsprodukt.
Jemand, der die Existenz dieser Bilder nicht zur Kenntnis nimmt, sondern einfach
abstreitet, zeigt dieselbe Geisteshaltung wie die Richter des Galileo, welche die
Existenz der Jupitermonde abstritten, aber sich gleichzeitig weigerten, durch das Fernrohr zu schauen.
Zum Eincodieren von Bildern verwendete man meist die
antike Standard-Lautbildschrift,
parallel dazu auch die im Hauptartikel
gezeigte Version der Lautbildschrift und weitere Versionen.
Ein weiterer Beweis, daß die Lautbildschrift bereits in der Antike bekannt war, ist die Tatsache,
daß etliche Worte antiker Sprachen, z.B. lateinische Worte,
nach dem Lautbildschrift-Prinzip gebildet wurden, also in antiker Lautbildschrift sinnige Ideogramme ergeben.
Die Geschichte der Lautbildschrift ist zur Zeit nur unvollständig bekannt. Plinius erwähnt
zwar in seinem Buch über die Geschichte der Malerei [Buch 35, §9] eine "neue Erfindung" in
den Bibliotheken, daß dort Portraits aufgestellt würden, und meint damit wohl auch hintersinnig
die in Büchern eincodierten Portraits. Doch relativ neu war sie höchstens für die Römer. Homer benutzte sie
ja schon Jahrhunderte vorher. Aber auch Homer kann kaum als Erfinder der Lautbildschrift gelten.
Vermutlich geht sie zumindest auf Ägypten und Sumer zurück.
Dies nachzuprüfen, d.h. eincodierte Bilder zu finden, liegt im Moment
außerhalb der Reichweite des Autors, hierzu muß man sich genauer mit
den Schriften aus diesen Kulturbereichen befassen.
Einen Überblick über die Geschichte der Lautbildschrift in neuerer Zeit
gibt (verklausuliert) z.B. Hermann Hesse in seinem Buch "Das Glasperlenspiel".
Der Name des Buches ist wohl abgeleitet aus den eincodierten Punktebildern bei Plato
und anderen.
Entwicklungsgeschichte (modern)
Sehr kurz die Entwicklungsgeschichte: 1985 entdeckte ich das Prinzip
der Lautbildschrift, als ich - in meiner Freizeit - nach einer Methode
suchte, die Wörter einer künstlichen Sprache zu bilden.
Im Juni 1988 veröffentlichte ich das Buch "Teci - die Lautbildschrift"
im Selbstverlag, Kleinstauflage. Darin beschrieb ich eine ziemlich
primitive Version der Lautbildschrift, eine Silbenschrift. Ich entwickelte
das Ganze weiter und veröffentlichte Ende 1992 das Buch "Die Bildersprache",
ebenfalls Kleinstauflage. Darin beschrieb ich eine Buchstabenschrift mit
18 Zeichen, rund 1500 Wörtern und ausführlicher Grammatik, sowie eine
vereinfachte Version mit nur 12 Buchstaben. Außerdem diskutierte ich
im Buch sehr viele Verbesserungsmöglichkeiten und die Eignung der
Lautbildschrift als künstliche Hilfssprache. Ebenfalls wurde darin gezeigt,
daß das Prinzip der Lautbildschrift bereits in der Antike bekannt war.
Danach wandte ich mich wieder der Entwicklung von Lautbild-Silbenschriften zu.
Sie haben sogar bei einem extrem einfachen Lautsystem mehr Zeichen.
Prinzipiell ermöglichen sie damit ausdrucksstärkere, elegantere, kompaktere,
schneller schreibbare Bildsymbole. Aber ein Wort darf akustisch nicht zu
lang werden und darum nur aus weniger Zeichen bestehen (etwa halb so viele)
wie bei einer Buchstabenschrift.
Es gibt zahllose Möglichkeiten, eine Silbenschrift zu gestalten.
Wichtig ist, daß die Zeichen sehr systematisch konstruiert sind,
damit sie leicht erlernbar sind (z.B. linke Zeichenhälfte = Konsonant,
rechte Hälfte = Vokal). Spezielle Artikel dazu in der Link-Liste am Ende
des Hauptartikels
Seit 1998 präsentiere ich die Lautbildschrift im Internet, auch in Englisch
und (teilweise) Spanisch. Die Artikel sind von meiner Homepage aus erreichbar,
auch indirekt über viele Suchmaschinen (z.B. google) unter dem Stichwort
"Lautbildschrift" ("phonetic picture-writing") oder "Bilderschrift".
In Net-Verzeichnissen (google, yahoo, dmoz.org, web.de, dino) findet man die
Lautbildschrift in der entsprechenden Sparte, meist bei Wissenschaft /
Sprachwissenschaft / künstliche Sprachen.
Stand: 18. 4. 2012