Das  Zeichenfeld  der  Lautbildschrift

Exakte Definition der Zeichen

Bei der Lautbildschrift sind die Zeichen exakt definiert. Die Form, die Strichdicke und die Standard-Größe. (Aber natürlich können sie vergrößert und verkleinert werden).





Gründe dafür

Diese Standardisierung ist nötig, damit die Bilder immer gleich wirken

Denn bei der Definition eines Bildwortes gilt es, das beste Ideogramm für einen Begriff zu entwerfen. Aber je nach Form, Strichdicke und Größe der Zeichen wirken die Ideogramme etwas anders. Deshalb wäre schon bei leicht veränderten Buchstaben vielleicht ein anderes Ideogramm optimal.

Auch bei der Formulierung von Bildsätzen z.B. in Reiseberichten oder Romanen ist es sinnvoll, stets genau dieselbe Schrift zu verwenden, die der Autor benutzt hat, damit die Bilder genau wie geplant auf den Leser / Betrachter wirken.

Auch sollte bei nicht direkt übermittelter Schrift das Schriftbild immer exakt rekonstruierbar sein: Bei gehörtem Text oder bei digital übermittelten Text (wo der Kürze wegen nur die Buchstaben-Nr. übermittelt wird, nicht die Buchstaben-Form) oder auch bei in Texte  eincodierten Bildern






Das Zeichenfeld

- Die optimale Breite der breiten Zeichen (und damit des Zeichenfelds) beträgt bei der Einfach-Laubildschrift m.E. etwa 3,5 mm. Dann haben die Ideogramme eine gute Bildqualität. Das widerspricht aber den modernen Erfordernissen, auf einer Buchseite viel Text unterzubringen. Die tatsächliche Breite ist deshalb 2 mm oder weniger. Bei dieser Größe wirken einzelne Ideogramme (aber nicht unbedingt ein ganzer Bildsatz) weniger eindrucksvoll.

- Die optimale Breite der mittelbreiten Zeichen ist ca. 40% der breiten Zeichen. Sind die mittelbreiten Zeichen schmaler, dann sind sie verkleinert zu schwer erkennbar. Sind sie breiter, ist der Breitenunterschied zu den breiten Zeichen zu gering.

- Das Zeichenfeld soll eine solche Proportion Breite : Höhe haben, daß sich mit relativ wenigen Zeichen (z.B. 3 Silbenzeichen, oder 3 hohe + einige flache Buchstaben) die meisten Dinge darstellen lassen. Ist das Zeichenfeld zu flach, benötigt man zu viele Zeichen, um z.B. ein Haus, einen Baum, einen Menschen oder ein Gesicht darzustellen (in der richtigen Proportion Höhe : Breite). Dann wird das Schreiben mühseliger und die gesprochenen Worte zu lang. Ist das Zeichenfeld zu hoch, lassen sich diese Dinge nicht detailliert genug darstellen, oder das Ideogramm dafür ist zu sehr in die Höhe gezogen.




Die Strichdicke

Bei der Strichdicke muß man 2 Gesichtpunkte berücksichtigen:
Einmal gibt es m.E. eine optimale absolute Strichdicke (die allerdings vom Schreibmaterial abhängt - sie ist umso geringer, je exakter die Linien sind und je stärker der Kontrast). Zweitens muß das Verhältnis Strichdicke : Zeichenfeldgröße stimmen. Ist diese relative Strichdicke zu groß, wirken die Ideogramme zu klobig. Ist sie zu klein, wirken viele Ideogramme zu dürftig und undetailliert.

Ein guter Kompromiß ist es, die Strichdicke relativ zum Zeichenfeld so dünn zu wählen, daß jedes Zeichen des Zeichensatzes gut ins Zeichenfeld paßt, aber auch so dick, daß sich nicht viel mehr sinnvolle Zeichen und keine viel stärker detaillierten Zeichen im Zeichenfeld entwerfen lassen. (Z.B. wäre bei der Einfach-Lautbildschrift kein Zeichen möglich, bestehend aus 5 senkrechten Strichen mit je 1 Strichdicke Zwischenraum - es wäre zu breit). Oder man geht umgekehrt: von der optimalen absoluten Strichdicke aus und macht dann das Zeichenfeld so groß, daß auch die großen detaillierten Zeichen gerade so ins Zeichenfeld passen.





Der Zeichenfeldraster

Bei gegebener Strichdicke relativ zum Zeichenfeld läßt sich dieses als Raster aus Strichen darstellen. Das Zeichenfeld der Einfach-Lautbildschrift ist 3 Strichdicken hoch und 7 Strichdicken breit. Letzteres veranschaulicht folgendes Bild eines möglichen Zeichens (links) und einer Kombination von 2 Zeichen (rechts, 2 breite waagrechte Striche mit dem üblichen Zeichen-Zwischenraum von 1 Strichdicke):





(Die Striche sind per Definition genauso breit wie die Zwischenräume. Aber senkrechte Striche erscheinen auf den meisten Bildschirmen zu dick, senkrechte Zwischenräume deshalb zu schmal).
Die Zeichen sind entweder schmal, mittelbreit oder breit und dann 1, 3 oder 7 Strichdicken breit, wie folgendes Ideogramm aus 3 Zeichen veranschaulicht:





Dieser Zeichenfeldraster ist ganzzahlig und schön prototypisch. Prototypisch auch deshalb, weil die 4 senkrechten Striche an die 4 Lautgruppen erinnern, siehe Hauptartikel Lautbildschrift. Auch weil sie an die 4 Finger einer Hand erinnern, die ja zur Veranschaulichung der Lautgruppen und als Buchstabier-Hilfsmittel dienen kann, siehe Artikel Ein Finger-Buchstabiersystem. Auch weil bei diesem Zeichenfeldraster manche prototypischen Ideogramme, z.B. Kreis, Quadrat, offenes Quadrat, Kreis, genauso hoch wie breit sind, nämlich 7 Strichdicken. Das zeigt folgendes Bild:





Allerdings ist dann z.B. ein Kreis mit 2 Querstrichen in der Mitte schon relativ länglich, nicht mehr ganz rund. Und bei Lautbildschriften mit komplizierteren Zeichen oder Zeichenüberlagerung (z.B. 2 senkrechte Striche und dazwischen Punkt, Kringel oder Spitze) wirken diese Zeichen schon sehr klobig.

Deshalb könnte man das Zeichenfeld auch 8 Strichdicken breit machen. Das Zeichen "4 senkrechte Striche" hat dann 3 Zwischenräume, die je 1 1/3 Strichdicken breit sind.
Oder man macht das Zeichenfeld 4 Strichdicken hoch und 10 Strichdicken breit, die mittelbreiten Zeichen 4 Strichdicken breit. Dann sind auch detailliertere Zeichen möglich. Das Zeichen "4 senkrechte Striche" hat dann 3 Zwischenräume, die je 2 Strichdicken breit sind. Aber mit Strichen von 1 Pixel Breite läßt sich diese Lösung (wie auch die 3 x 8 Lösung) nicht auf einem Bildschrirm realisieren, da der mittige senkrechte Strich sich nicht genau in der Mitte platzieren läßt. Folgendes Bild zeigt die 3 erwähnten Zeichenfeldraster:





Bei einem Zeichenfeldraster 3*9 (3 Strichdicken hoch, 9 Strichdicken breit) lassen sich alle Zeichen mit Linien von 1 Pixel Dicke darstellen. Aber die Zeichen sind dann etwas zu flach, und die mittelbreiten Zeichen im Vergleich zu den breiten Zeichen etwas zu schmal.



Stand:  12. 9. 2008