Erweiterungen  der  12-Buchstaben - Lautbildschrift,    Teil 1

Die im Hauptartikel beschriebene Lautbildschrift mit 12 Buchstaben ist zwar schon recht leistungsfähig, aber manche Begriffe lassen sich damit nur dürftig darstellen. Und die Laute lassen sich zwar schön als 4 * 3 Matrix anordnen, 1 Lautgruppe pro Zeile. Aber wenn man die Zeichen so anordnet, daß die Zeichen jeder Spalte gleich breit sind, ist das Ergebnis keine Matrix mehr:





Füllt man die Lücke rechts mit einem neuen Zeichen, dem nützlichen Dreifachstrich, dann haben wir eine Lautbildschrift mit 13 Buchstaben. (Statt des Summlautes r könnte man auch den leichter sprechbaren Summlaut v verwenden)





In der linken Spalte kann man ein weiteres nützliches Zeichen einfügen, das nur 1 Strichdicke breit ist, nämlich den Punkt. Jetzt hat man eine Lautbildschrift mit 14 Buchstaben:





Nach Hinzufügen von 2 Schrägstrichen hat man eine 4*4 Matrix mit 16 Buchstaben:





Die Zeichen der linken Spalte sind jetzt nicht mehr alle 1 Strichdicke breit, haben aber an jeder Stelle den Querdurchmesser von 1 Strichdicke. Die 2 einzelnen Schrägstriche sind etwa die linke Hälfte der Zeichen ∫ und k, aber etwas flacher und etwas länger (fast bis Zeichenfeld-Mitte).
Diese Zeichenmatrix ist schön systematisch:
- sie ist quadratisch
- jede Zeile repräsentiert eine Zeichenform (waagrecht, senkrecht , breiter / schmäler werdend)
- jede Spalte repräsentiert eine Zeichenbreite:   Breite 1 Strichdicke,   Breite 1/3,
  volle Breite mit Lücke (2/3 = linkes + rechtes Drittel),   volle Breite (alle 3 Drittel)

Problematischer ist aber die entsprechende Vermehrung der Laute:
Das y ist klangschön, aber nur in wenigen Sprachen vorhanden, das bedeutet Lernaufwand für die meisten Sprecher. (Man könnte auch das weniger klangschöne u verwenden, für das bisherige Zeichen o, die unterste Zeile wäre dann e a o u). Auch h und z (= ts) sind international selten, und z ist ein zusammengesetzter Laut, gleichzeitig Zischlaut und unterbrochener Laut, gehört also zu 2 Lautgruppen. Man kann das letzte Problem lösen, indem man die Lautgruppen anders definiert:
Bei den Summlauten ist jetzt v statt r
Das (Zäpfchen-) r (ein Laut mit mehreren Unterbrechungen) ist jetzt in der Gruppe der Unterbrechungslaute, zusammen mit den Plosiven t, k, p, bei denen der Ton einmal völlig verstummt (wenn im Wortinneren gesprochen)
Allerdings paßt der Mehrfach-Laut r intuitiv nicht zu dem einfachen Schrägstrich

Eine andere mögliche Gruppierung der Laute:
t k p werden behaucht gesprochen
x = ch wie in ich
Um diese Probleme der seltenen Laute, der Diskrepanz zwischen Laut- und Zeichengruppen und den schlecht lesbaren Punkt zu vermeiden, wurde als Standard-Erweiterung der 12-Buchstaben-Lautbildschrift folgende 15-Buchstaben-Lautbildschrift gewählt:





Bei ihr ist jeder Zeichengruppe wieder 1 Lautgruppe zugeordnet, wenn auch die Gruppen verschieden groß sind. v und u sind die linksbündigen (statt mittigen) Zeichen l und e. Um obige 15-er mit der 12-Buchstaben-Lautbildschrift kompatibel zu lassen, wurde auf ein Umsortieren der Vokale (Breite = Tonhöhe) verzichtet. Diese Lautbildschrift wird verwendet in den Übungsprogrammen (Worte / Sätze eintippen), den Lexika und den Beispielen der weiterführenden Artikel.




- - - - Die erste 1998 im Internet veröffentlichte Version der Lautbildschrift war obige mit 16 Zeichen (und einem Doppelpunkt), aber anderer Lautzuordnung. Später hielt ich es für besser, dem Anfänger zuerst die 12-Buchstaben-Lautbildschrift zu präsentieren, weil sie einfacher ist, in klare Lautgruppen unterteilt, und der antiken Standard Lautbildschrift (mit ebenfalls 12 Buchstaben) sehr ähnlich. Als Erweiterung der 12-Buchstaben-Lautbildschrift wurde dann obige Version mit 15 Buchstaben gewählt.
Obige 16 Zeichen-Lautbildschrift ist allerdings etwas besser als die 15 Zeichen-Lautbildschrift. Denn sie ist optisch etwas leistungsfähiger, leicht lernbar und erweiterbar weil systematisch, und alle Zeichen unterscheiden sich nach Form (nicht manchmal nur nach Position).

Doch beide Lautbildschriften sind ungenügend. Ausreichend sind (wenn man auf schwer sprechbare / schwer unterscheidbare Laute verzichtet) m.E. nur eine Buchstabenschrift mit Zeichenüberlagerung oder eine Diphtongschrift oder eine Paar-Silbenschrift oder eine Silbenschrift. Deshalb möchte ich auf letztere das Hauptaugenmerk richten.

Auch obige 16-Buchstaben-Lautbildschrift läßt sich zu einer Diphtong- oder Silbenschrift erweitern, siehe Teil 2

Stand: 17. 2. 2015