Eine Lautbild-Silbenschrift mit 80 Zeichen
Stand: 11.1.03

Diese Silbenschrift ist eine Erweiterung der Silben-Lautbildschrift mit 28 Zeichen (es empfiehlt sich, zuerst den Anfang jenes Artikels zu lesen). Auch sie ist mehr ein Arbeitsbeipiel als eine perfekt durchdachte Lösung einer Lautbildschrift.






Auch hier gilt:

- Den Konsonanten erkennt man am linken Ende eines Zeichens. Ausnahme: Die Zeichen der ai-Spalte: Ist ein Zeichen von 2 senkrechten Strichen umrahmt, so bestimmt dieses innere Zeichen den Konsonanten.

- Den Vokal oder Diphtong erkennt man an Zeichenbreite / Position / Zusatzstrich.

Die Silbenzeichen sind aus den 8 Konsonantenzeichen (u-Zeichen) konstruiert nach folgenden Regeln (mit einigen Ausnahmen, siehe unten):

u   - in linker Hälfte des Zeichenfeldes, einzelner Strich oder
        Punkt, ein gedachter Querstrich schneidet nur 1 mal
o   - wie u, aber in rechter Hälfte des Zeichenfeldes
e   - breit mit Lücke in Mitte (i-Zeichen mit Lücke in Mitte)
i   - breit ohne Lücke, seitlich spiegelnd verdoppeltes u-Zeichen
a   - im mittleren Drittel, seitlich zusammengedrücktes i-Zeichen

ui   - u-Zeichen doppelt, meist volle Breite, seitlich asymmetrisch
oi   - o-Zeichen + senkr. Strich (oder Punkt). Linke Hälfte
        (incl. Mittelstrich) vom ei-Zeichen.
ei   - e-Zeichen mit senkr. Mittelstrich (oder Mittelpunkt)
au   - a-Zeichen verdoppelt

Einige Silbenzeichen sind etwas unregelmäßig. Teils deshalb, weil das reguläre Silbenzeichen weniger brauchbar wäre (z.B. lui), teils weil bereits eine andere Regel (in einer anderen Spalte) das gleiche Zeichen ergibt (tai müßte eigentlich aussehen wie tau, pau wie pe, vui wie voi, tui wie toi). Unregelmäßig sind auch pui, tui, tai.       Folgende (teils sinnlose) Worte verdeutlichen die seitliche oder mittige Position einiger Zeichen und ihre Leistungsfähigkeit:





Die Zuordnung Laut-Konsonantenzeichen erfolgte mit System:   Silben mit summendem Konsonant (l,m,n,v) entsprechen runde Zeichen, Silben mit nicht summendem Konsonant gerade Striche. Von den letzteren haben Silben mit Zischlaut (f,s) Schrägstriche, Silben mit Plosiv (p,t) achsenparallele (waagr./senkr.) Striche. (Diese Lautgruppen sind im Hauptartikel erklärt.)

Mit zunehmender Vokalhöhe werden die Silbenzeichen breiter bzw. wandern weiter zur Mitte: von der linken / rechten Hälfte der Zeichenstelle (u,o) ins mittlere Drittel (a) ins linke + rechte Drittel (e) in alle 3 Drittel (i).
Auch ihr Flächeninhalt nimmt zu: u- und o-Zeichen enthalten fast keine Fläche (ein waagrechter Schnitt trifft nie mehr als 1 Strich), a-Zeichen meist eine kleine Fläche, e- und i-Zeichen meist eine große.


Es gibt keine Worte, die nur aus u-Zeichen bestehen: Man könnte sie nicht unterscheiden von Worten, die nur aus o-Zeichen bestehen. Denkbar wäre aber, die u-Zeichen nur 1/3 breit zu machen (statt halbe Breite) oder sie ganz breit zu machen.



Bewertung:

Obige Silbentabelle ist, wie gesagt, eine Erweiterung der Silbentabelle mit 28 Zeichen. Sie ist zwar schon wesentlich praxistauglicher, hat aber noch etliche Nachteile:

Es fehlen einige nützliche Zeichen (siehe die Artikel über Silbenschriften mit mehr Zeichen - geplant), während andererseits einige wenig brauchbare Zeichen vorhanden sind (vu). Das Zeichen pui ähnelt der Zeichenfolge pupo - man könnte es durch ein anderes Zeichen ersetzen. Daß einige Silbenzeichen unregelmäßig gebildet sind, erhöht den Lernaufwand.

Außerdem hat obige Silbenschrift den Nachteil, daß auch häufig benötigte Zeichen wie z.B. tei (Dreifachstrich senkrecht) akustisch langen Silben (mit Diphtongen) entsprechen, während andererseits nur 8 Konsonanten benutzt werden: mit mehr Konsonanten könnte man mehr akustisch kurze Silben bilden.

Kritisch zu sehen ist auch die Verwendung des u: ein eher unschöner Laut, besonders auch in der Silbe vu. (Man hätte statt v auch f verwenden können, doch ist dann die Regel durchbrochen, daß runde Zeichen Summlauten entsprechen). Schöner als u klingt y, kommt aber in wenigen Sprachen vor, so daß eine Ausspracheschulung nötig wäre. (Man könnte dann die jetzigen u / o-Zeichen mit y / i benennen, die breiten Zeichen mit Lücke mit a, die breiten Zeichen ohne Lücke mit o).

Die Benutzung der hier beschriebenen Dinge ist frei.