Alle Vögel sind schon da
Hier der Anfang dieses Volksliedes (erste von 3 Zeilen):
Stellt man die Melodie als Mosaik dar (wie hier beschrieben),
so ergibt sich das Bild unten links. Betrachtet man dieses von oben
(wir haben es stattdessen senkrecht gekippt und die Notenlinien entfernt: Bild unten rechts),
so erinnert es an einen Vogel: Schwanz links, Kopf = die 3 Punkte oben rechts.
Stellt man die Melodie als Polygonzug dar (wie hier beschrieben),
so erinnert dieser noch stärker an einen Vogel (Bild unten links):
Das Bild rechts verdeutlicht, wie der Polygonzug zustande kommt:
Der rote Strich stellt die 1. Note dar; dann wendet sich
der Polygonzug zunächst nach links (Pfeil).
Die 3. und letzte Liedzeile (hier nicht wiedergegeben) ist als Melodie
identisch mit der ersten. Sie erzeugt deshalb bei der
Mosaik- und der Polygonzug-Darstellung einen weiteren Vogel,
der mit dem hier gezeigten identisch ist. (Deshalb "Alle Vögel ...")
Man kann also auch bei diesem Lied vermuten: Der Textdichter
kannte das Verfahren, eine Melodie als Mosaik oder Polygonzug
darzustellen, und ließ sich von diesen Darstellungen inspirieren.
Text: Hoffmann von Fallersleben 1847 ... Melodie: Volksweise 18. Jahrhundert
Quelle: "Unsere schönsten Lieder", Lingen Verlag, Köln 1986