Eine  Punkte - Lautbildschrift   mit  20  Zeichen              .:.

Übersicht

Im übergeordneten Artikel beschreiben wir die 3 Typen von Punkte-Lautbildschriften. In diesem Artikel zeigen wir ein Beispiel für den 2. Typ, eine Buchstabenschrift mit etwa gleichviel Zeichen und Lauten.




Das Alphabet











Es gibt schmale Zeichen (linke Spalte), mittelbreite (2. Spalte) und breite Zeichen. Die Zeichen sind max. 7 Punktdurchmesser  breit, was man sich an dem Zeichen  u  (unten rechts) leicht klarmacht: seine Breite ist 4 Punktdicken + 3 Zwischenräume, die je 1 Punktdicke breit sind. Auch gibt es niedrige Zeichen (untere Reihe), die nur 1 Punkt hoch sind, sowie hohe Zeichen, die 3 Punktdicken hoch sind (2 Punkte + 1 Zwischenraum).

Bei der Zuordnung Laute - Zeichen gilt das Prinzip:   je breiter das Zeichen, desto tiefer der zugehörige Laut (besonders bei den Vokalzeichen deutlich). Man versucht so eine gewisse Natürlichkeit der Lautzuordnung zu erreichen, denn lange Metallstäbe, Saiten oder Luftsäulen erzeugen einen tieferen Ton (größere Wellenlänge). Wohl deshalb empfindet man dunkle Töne intuitiv als massiver.

Zu summenden Dauerlauten (Vokale und n m l r v) gehören flache Zeichen oder verdoppelte flache Zeichen (aber nicht zu den summenden Unterbrechungslauten b d g)

Wie bei der Lautbildschrift mit 12 Strich-Zeichen sind den hohen Zeichen Konsonanten zugeordnet, den flachen Zeichen Vokale. Da in Bildworten (Ideogrammen) häufig hohe und flache Zeichen aufeinanderfolgen, ergeben sich deshalb oft leicht sprechbare Worte mit der Silbenstruktur Konsonant - Vokal.
Trotzdem benötigt man noch einen Trick, um Bildworte mit Konsonanten- oder Vokalhäufungen, z.B. "ttt" oder "aaa" sprechbar zu machen: Man fügt beim Sprechen so die Laute i und j ein, bis das gesprochene Wort die Silbenstruktur "Konsonant + Vokal" hat, d.h. zwischen 2 Konsonanten wird ein i gesprochen (auch, wenn das Wort auf Konsonant endet), zwischen 2 Vokalen ein j (was man nach y und e automatisch spricht, z.B. ya = yja, ea = eja). Der Leervokal i und der Leerkonsonant j haben keinen zugehörigen Buchstaben.


Die Schreibrichtung ist senkrecht v.u.n.o. (wie bei allen gezeigten Lautbildschriften).

Der senkrechte Zeichenabstand beträgt 2 Punktdicken. Wäre er nur 1 Punktdicke groß, so wären manche Zeichenkombinationen nicht eindeutig lesbar. So könnten im Bild unten die 2 Bildworte ("T-Form", "Raute") auf 3 bzw. 5 verschiedene Arten gelesen werden. Das könnte man allerdings durch die Regel beheben, daß im Zweifelsfall immer ein möglichst hohes Zeichen zu lesen ist (im Bild unten die beiden Zeichenkombinationen direkt rechts vom Gleichheitszeichen).







Wortbeispiele















Bewertung

Die allgemeinen Vor- und Nachteile einer Punkte-Lautbildschrift sind bereits im übergeordneten Artikel beschrieben. Die speziellen Vor- und Nachteile dieser Punkteschrift sind:


Vorteile:

- Die 20 Buchstaben sind leicht erlernbar, besonders weil das Alphabet systematisch aufgebaut ist
  (Form und Zuordnung Laute - Zeichen)


Nachteile:

- Die Verwendung der Laute   b d g   zusätzlich zu   p t k   verringert die akustische Verständlichkeit unter schlechten Hörbedingungen (aber bringt eben 3 Zeichen mehr)

- Es müssen ein Leerkonsonant und ein Leervokal erlernt werden, was aber einfach ist.

- Die Darstellung von Objekten durch Bildworte ist wegen der größeren Zeichenabstände nicht so flexibel und präzise wie bei der Punkte-Lautbildschrift mit 7 Zeichen. Denn bei letzterer ist der senkrechte Zeichenabstand nur 1 Punktdicke (was dort beim Lesen nicht zu Problemen führt, weil alle Zeichen nur 1 Punkt hoch sind).
Der größere Zeichenabstand ist aber manchmal auch vorteilhaft, z.B. bei der Darstellung von Gesichtern. Unten links ein Gesicht, dargestellt mit der 20-Buchstaben-Schrift, rechts mit der 7 Buchstaben-Schrift. Bei größerem Zeichenabstand verschmelzen die Buchstaben, also die Elemente des Gesichts, weniger:




Die Benutzung der hier beschriebenen Techniken ist frei Stand: 9. 2. 2010 Homepage